*** Der Schlagermann Numero Uno eröffnet auch heuer und zeigt sich etwas konsterniert, was wohl manche Rezensenten erstaunen mag. Entweder habe ich mich im zarten Alter von nunmehr 67 Jahren weiterentwickelt, oder haben die Amigos einfach sich selbst überholt: Ich weiß es nicht.<br><br>Das neue Album jedenfalls ist für die Amigos das Schlechteste seit Jahren - es wirkt langweilig, fade abgemischt, ideenlos bis ins Mark und absolut gesichtslos. Die Lieder klingen nicht nur wie ein Hitmix ein- und desselben Titels, sondern so, als habe man sie woanders schon "so oder so ähnlich" gehört, freilich in besserer Qualität und überzeugenderer Präsentationsweise. Auf mich wirkt es sehr lieblos, auch die Liedauswahl spricht mich nicht an. <br><br>Ich habe Bernd und Karl-Heinz lange gegen andere Rezensenten verteidigt, aber dieses Album ist wirklich langweilige, so richtig bieder gemachte Schlager-Mucke mit partiell grenzwertigen Texten ("Weine nicht Lady in Red"). Die beiden Ulrichs mögen sympathische Typen sein, aber musikalisch und vor allem textlich, aber auch technisch ist das Album sehr belanglos und seicht. Na ja, die tauberfränkischen Rentner-Ehepaare in der rosenholzgoldenen C-Klasse auf dem Weg zu irgendeinem Aldi und die Programmgestalter volkstümlicher Radiosender werden das Ganze mögen, aber mein Bedarf ist gedeckt; die Amigos wirken inzwischen wie eine Parodie ihrer selbst und sind keinen Deut besser als Olaf Berger, der im lummeligen Jeans-Look Berlin unsicher macht und zu ungelenken Beats à la "Magix MusicMaker 2.0" vom dortigen Sommer schwadroniert.<br><br>Nein, das ist einfach nicht mehr meine Welt - früher hätte mir so was gefallen, mittlerweile sehe ich das etwas anders und belasse es bei drei Sternen. |