**** Das letzte Album von Stephan Eicher, das ich noch mag, aber ich mag es nicht wirklich. Auf der musikalischen Ebene ist Engelberg professionell und kreativ wie eh und je. Aber auf Produktionsseite ist zuviel Kalkül im Spiel. Eicher versuchte, dem Establishment zu gefallen, indem er die Aufnahmen in besonders schweizerischer Atmosphäre vornahm, nämlich im Kursaal Engelberg, oder indem er mit Max Lässer eine Schweizer Ikone engagierte, die überhaupt nicht zu seinem Sound passte, oder indem er nach dem Guggisbergerlied weiteres Schweizer Kult-Liedergut bediente, nämlich Hemmige von Mani Matter, oder indem er Hackbrett verwendete, die Klosterorgel von Engelberg oder Mitschnitte von Engelberger Brauchtum. Das ist Kultur, zurechtgeschnitten fürs Schweizer Fernsehen und für die Musikkritiker des Tages-Anzeigers. Trotzdem gibt es Highlights: Déjeuner en Paix zum Beispiel oder Wicked Ways. Zudem war es sehr ehrgeizig und ergiebig, für die Aufnahmen Manu Katché zu verpflichten, den Drummer von Peter Gabriel. Es war das erste Album, das seine Vorgänger nicht mehr toppte, sondern hinter ihnen zurückblieb. |