****** CD 1991.<br>Das britische Trio um Mark Hollis ist von 1981 bis 1991 einen weiten Weg gegangen. Sie lieferten insgesamt ein Dutzend grossartiger elegischer Single-Hits ab, produzierten bis 1986 drei Alben mit ihrer typischen Mischung aus eingängigen, bitter-süssen, melancholischen Melodien und lieferten Maxis mit grossartigen Remixes. 1988 brachten sie mit "Spirit Of Eden" ein grandioses Album heraus, das vemehrt avantgardistische Wege ging, eine Fusion aus Rock-, Pop- und kammermusikalischen Elementen. <br><br>Und nun also 1991 dieses Album "Laughing Stock". Vielleicht eines der grössten Werke der Musikgeschichte. Angesiedelt irgendwo zwischen religiösem Glauben und ewiger Verdammnis. Düstere, dicht gewobene Klänge, eine beklemmende Atmosphäre, die sich langsam aufhellt. Repetitive Muster wechseln mit überraschenden Wendungen ab. Schönste Harmonien werden abgelöst von krassen Disharmonien. Orgeln wabern, jazzige Perkussion hypnotisiert, Gitarren schrummen, dazu die verlorene Stimme von Mark Hollis. Und am Schluss, wenn sich das Ganze aufhellt, meint man die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren.<br><br>Die Platte erschien, nachdem die Band sich von ihrem jahrelangen Partner EMI nach einem gehässigen Rechtsstreit um das gewagte "Post-Rock"-Werk "Spirit Of Eden" getrennt hatte, auf dem Jazz-Label Verve. Die CD war - wenn man das so sagen darf - kommerzieller Selbstmord; deren Genialität wurde von vielen erst im Nachhinein erkannt. Talk Talk trennten sich. Ihr langer musikalischer Weg war zu Ende. Aufzuhören war, auch wenn es sehr zu bedauern ist, konsequent. Mark Hollis hat, wie landjeeger unten schreibt, noch eine Soloplatte aufgenommen und sich dann ganz zurückgezogen.<br><br>Auch von 2019 aus betrachtet ein musikalischer Meilenstein... Post-Rock, Post-Pop... R.I.P. Mark Hollis 4.1.1955-Februar 2019 Dernière édition: 28.02.2019 20:37 |